Vorgehensweise

Im Projektverlauf erfolgt zunächst eine Bedarfsanalyse bei Pflegenden hinsichtlich Belastung und Beanspruchung, die tages- und interaktionsspezifische Aspekte sowie die Sichtweise der Patienten miteinschließt. Hieraus werden Interventionsmaßnahmen abgeleitet und entwickelt, die in Gesundheitszirkeln weiter erarbeitet und schließlich für ein digitales Portal aufbereitet werden. In Fokusgruppen werden die Ergebnisse der Bedarfsanalyse an weiteren Krankenhäusern verifiziert und in die Gesamtanalyse integriert. Hieraus abgeleitet wird im Rahmen des Projektes ein sogenannter Digitaler Engel für die Pflegearbeit entwickelt, der alle Dimensionen der Interaktionsarbeit berücksichtigt. Der Digitale Engel besteht aus einem digitalen Portal (Caring Environment) sowie unterstützenden tragbaren Assistenzsystemen zur Datenaufnahme und -darstellung. Das technische Kernelement bildet das intelligente Portal über das im Wesentlichen mit einer smarten Datenbrille kommuniziert und die Informationen des Caring Environment für die Pflegekräfte dargestellt wird. Darüber hinaus werden Wearables eingesetzt, um die digitale Plattform über akute Belastungssituationen zu informieren. Dieses System soll einerseits die Interaktion zwischen Pflegenden und Patienten durch relevante Informationen (bspw. Behandlungsplan, Patientenstatus) vereinfachen und andererseits mögliche Belastungen bei der Pflegearbeit bereits im Vorfeld erkennen und durch zeitnahe Handlungsempfehlungen kompensieren. Vor der Evaluierung erfolgt innerhalb der Konzeptentwicklung ein Testbed in einer Laborumgebung, in welchem Pflegekräfte aus unterschiedlichen Krankenhäusern die Software und Hardware testen. Hierauf folgen die Pilotierung des Systems im Partnerkrankenhaus und eine Evaluierung der Pilotphase, sodass im Anschluss ein Geschäftsmodell entwickelt werden kann. Zudem wird auf Seiten des Pius-Hospital Oldenburg ein interdisziplinäres Gesundheitsmanagement etabliert, welches die Projektergebnisse kontinuierlich weiterentwickelt und diese nach Beendigung des Projekts auf der Plattform zur eigenständigen Weiterführung darstellt.